woensdag 20 augustus 2025

BWV 466 ‘Ich halte treulich still’


Schemellis Gesangbuch

BWV 466 ‘Ich halte treulich still’

Tekst:                                 Johann Hermann Till (1736)
Melodie:                             onbekend (1736)


Ich halte treulich still - Nr. 46 in "Geistliche Lieder und Arien aus Schemellis Gesangbuch" Johanna Schumertl, Sopran Johannes Lamprecht – Orgel


Ich halte treulich still,
und liebe meinen Gott,
ob mich schon oftermals
drückt Kummer, Angst und Not.
Ich bin mit Gott vergnügt
und halt geduldig aus,
Gott ist mein Schutz und Schirm
um mich und um mein Haus

Gott ist mein Schutz und Schirm
von meiner Jugend auf,
und hat vor mich gesorgt
im ganzen Lebenslauf.
In Kindheit leitet er
mit seiner Vaterhand
mein Wachstum und mein Gang
bis in den Jugendstand.

Im Jugendstande stellt
er mir das Wählen frei,
dass ich ergreifen sollt,
was mir wohl dienlich sei
zur Wohlfahrt dieser Zeit,
und brachte mich dahin,
dass ich erwählete,
was ich anitzo bin.

Ist es zwar oftermals
durch harte Tritt geschehn,
so lebt doch auch kein Mensch,
der dieses nie gesehn,
dass Sturm und Wetter folgt
auf klaren Sonnenschein,
und solcher Wechsel trifft
auch bei uns Menschen ein.

Wie mancher wird nicht sanft
wie Absalom gewiegt,
wie ofte aber ist
er dennoch missvergnügt,
wie manchem schimtnert nicht
das Gold vor dem Gesicht?
Und dennoch kommt es oft,
dass ihm das Gold g'bricht.

Wie mancher hat den Tisch
mit Speisen voll besetzt,
doch wird sein starker Leib
mit Krankheit oft verletzt
und dieses trifft auch den,
der Kron und Zepter trägt
bis er den Würmern
wird zur Speise hingelegt.

Wer rühmet sich denn nun,
dass ihm nichts fehlen soll,
was hilft es, dass er hab
Käst, Küch und Keller voll?
Fehlts nicht an weltlich Glück,
so ist dem Leibe doch
die Missvergnüglichkeit
ein schwer und hartes Joch.

Der ist der Glücklichste,
der mit sich selbst vergnügt
und duldet, wie es Gott
in seinem Stande fügt;
wer nur aufrichtig lebt
und schickt sich in die Zeit,
dem schadet keine Not,
kein Feind, kein Hass, kein Neid.

Zwar Feinde, Hass und Neid,
die stellen sich bald ein
bei denen, die mit Gott
und Glück zufrieden sein,
doch wo der Neider Wut
am allergrößten ist,
geschicht es, dass der Neid
sich drüber selbst zerfrisst.

Drum dank ich meinem Gott
und halte treulich still,
es gehe in der Welt,
wie mein Gott selber will.
Ich lege kindlich mich
in seine Vaterhand
und bin mit ihm vergnügt
in meinem Amt und Stand.

Kommts endlich auch dahin,
und tritt das Alter an,
so legt Gott nicht mehr auf
als man ertragen kann;
gefällt es ihm alsdenn
und nimmt mich aus der Welt,
so folg ich treulich nach
bis in des Himmels Zelt.

Daselbsten wird mein Leid
und meine Not versüßt,
wenn Jesus mich empfängt
und mich vor Liebe küsst;
so komm, Herr Jesu, denn,
wenn dir es wohl gefällt
und hole mich zu dir,
hin in dein Freudenzelt.

Over Johann Hermann Till is weinig bekend. Wellicht mede veroorzaakt door het feit dat hij heel jong is overleden. Wanneer hij wordt genoemd is zijn geboortejaar 1719 en het jaar van overlijden 1739. Dus hij zal niet ouder geworden zijn dan een jaar of 20. Wel verwonderlijk dat dit lied stamt uit 1736, dus drie jaar voor zijn dood. 



dinsdag 19 augustus 2025

BWV 465 ‘Ich freue mich in dir’

Schemellis Gesangbuch


BWV 465 ‘Ich freue mich in dir’

Tekst:                                 Kaspar Ziegler (1697)
Melodie:                            onbekend (1539)


Ook dit lied is met diverse melodieën bekend, onder andere in cantate BWV 133 met dezelfde titel.





Daniel Johannsen

Sacred Song 'Ich freue mich in dir' BWV 465 - Mertens – Koopman

J.S. Bach: Ich freue mich in dir, BWV 465 · Hilde Rössel-Majdan · Richard Harand · Franz Holetschek


(verzen in vetgedrukte letters, gezet door Bach)
Ich freue mich in dir
Und heiße dich willkommen,
Mein liebstes Jesulein;
Du hast dir vorgenommen,
Mein Brüderlein zu sein.
Ach, ein wie süßer Ton!
Wie freundlich sieht er aus,
Der große Gottessohn!

Gott senkt die Majestät,
Sein unbegreiflich Wesen,
In eines Menschen Leib;
Nun muß die Welt genesen.
Der allerhöchste Gott
Spricht freundlich bei mir ein,
Wird gar ein kleines Kind
Und heißt mein Jesulein.

Wie lieblich klingt es mir,
Wie schallt es in die Ohren!
Es kann durch Stahl und Erz
Durch harte Felsen bohren,
Das liebste Jesulein.
Wer Jesum recht erkennt,
Der stirbt nicht, wenn er stirbt,
Sobald er Jesum nennt.

Wohlan, so will ich mich
An dich, o Jesu, halten,
Und sollte gleich die Welt
In tausend Stücke spalten.
O Jesu, dir, nur dir,
Dir leb' ich ganz allein,
Auf dich, allein auf dich,
Mein Jesu, schlaf' ich ein.

Kaspar Ziegler (Dichter), geboren: 15 september 1621 - Leipzig, overleden: 17 april 1690 – Wittenberg.
Kaspar [Caspar] Ziegler was een Duitse dichter. Van 1638 tot 1654, toen hij rechten en theologie studeerde in Leipzig, was Ziegler actief als amateurdichter. Van 1654 tot aan zijn dood was hij een belangrijk hoogleraar rechten en uiteindelijk rektor aan de Universiteit van Wittenberg en een prominent ambtenaar aldaar, en had hij vrijwel geen contact meer met de kunsten.
Kaspar Ziegler, een vriend van Johann Rosenmüller en Heinrich Schütz, oefende enige invloed op beiden uit. Zijn poëzie, blijkbaar voornamelijk gewijd, diende als gelegenheidsmuziek, en enkele gedichten werden koraalteksten. Belangrijker nog is dat zijn verhandeling Von den Madrigalen (?Leipzig, 1653, uitgebreid 2/1685; red. D. Glodny-Wiercinski, Frankfurt, 1971), geschreven op verzoek van H. Schütz, regels voor Duitse madrigaalpoëzie bevatte die vervolgens tot ver in de 18e eeuw in acht werden genomen. Tot dan toe hadden Duitse dichters geen teksten geleverd die vergelijkbaar waren met Italiaanse madrigalen, maar na analyse van de structuur van de Italiaanse gedichten paste Ziegler deze aan de eigenaardigheden van de Duitse prosodie aan. Het Duitse madrigaal moet uit een willekeurig aantal regels bestaan, meestal zeven tot elf en zelden minder dan vijf of meer dan zestien; de regels moeten zeven of elf lettergrepen hebben als de uitgang vrouwelijk is, zes of tien lettergrepen als deze mannelijk is; een caesuur is optioneel in regels van tien of elf lettergrepen; het rijmschema varieert, maar er mogen niet meer dan drie opeenvolgende regels zonder rijm voorbijgaan; en alleen authentieke rijmen worden in aanmerking genomen. Als relatief vrij, niet-strofisch gedicht leent het Duitse madrigaal zich uitstekend voor recitatief. Zo werd het ook gebruikt, zelfs door J.S. Bach.

 


Kaspar Ziegler

maandag 18 augustus 2025

BWV 464 ‘Ich bin ja, Herr, in deiner Macht’


Schemellis Gesangbuch


BWV 464 ‘Ich bin ja, Herr, in deiner Macht’

Tekst                    Simon Dach (1648) 
 Melodie:                Heinrich Albert (1648)

Dit is hetzelfde lied als koraal BWV 345, maar op een andere melodie. Vraag is of Bach in deze compositie echt de hand heeft gehad.




Ich bin ja, Herr, in deiner Macht,
du hast mich an das Licht gebracht,
du unterhältst mir auch das Leben;
du kennest meiner Monden Zahl,
weißt, wann ich diesem Jammertal
auch wieder gute Nacht muss geben;
wo, wie und wenn ich sterben soll,
das weißt du, Vater, mehr als wohl.

Wen hab ich nun als dich allein,
der mir in meiner letzten Pein
mit Trost und Rat weiß beizuspringen?
Wer nimmt sich meiner Seelen an,
wenn nun mein Leben nichts mehr kann
und ich muss mit dem Tode ringen;
wenn aller Sinnen Kraft gebricht,
tust du es, Gott, mein Heiland nicht?

Mich dünkt, da lieg ich schon für mir
in großer Hitz, ohn Kraft und Zier,
mit höchster Herzensangst befallen,
Gehör und Reden nehmen ab,
die Augen werden mir ein Grab;
doch kränkt die Sünde mich für allen,
des Satans Anklag hat nicht Ruh
setzt mir auch mit Versuchung zu.

Ich höre der Posaunen Ton
und sehe den Gerichtstag schon,
der mir auch wird ein Urteil fällen.
Hier weiset mein Gewissensbuch,
da aber des Gesetzes Fluch
mich Sündenkind hinab zur Höllen,
da, wo man ewig, ewig Leid,
Mord, Jammer, Angst und Zeter schreit.

Kein Geld noch Gut errettet mich
umsonst erbeut ein Bruder sich,
den andern hier erst loszumachen,
er muss es ewig lassen stehn;
wir werden ewig nicht entgehn,
kriegt einmal uns der Höllenrachen.
Wer hilft mir sonst in dieser Not,
wo du nicht, Gott, du Todes Tod?

Der Teufel hat nicht Macht an mir,
ich habe bloß gesündigt dir,
dir, der du Missetat vergiebest.
Was maßt sich Satan dessen an,
der kein Gesetz mir geben kann,
nichts hat an dem, was du, Herr liebest?
Er nehme das, was sein ist, hin,
ich weiß, dass ich des Herren bin.

Herr Jesu, ich, dein teures Gut,
bezeug es selbst mit deinem Blut,
dass ich der Sünden nicht gehöre.
Was schont denn Satan meiner nicht
und schreckt mich durch das Zorngericht?
Komm, rette deine Leidensehre,
was giebest du mich fremder Hand
und hast so viel an mich gewandt.

Nein, nein, ich weiß gewiss, mein Heil,
du lässest mich, dein wahres Teil,
zu tief in deinen Wunden sitzen!
Hier lach ich aller Macht und Not;
es mag Gesetz, Höll oder Tod
auf mich her donnern oder blitzen.
Dieweil ich lebte, war ich dein,
itzt kann ich keines Fremden sein.

Goddelijk antwoord:

So recht, mein Kind, ergib dich mir,
das Leben gab ich anfangs dir,
bis hieher hab ichs auch erhalten,
ich bins, der dir den Odem gibt,
und wenn es mir einmal beliebt
wird auch dein siecher Leib erkalten;
doch wenn du sollt sein ausgespannt,
das steht bei mir in meiner Hand.

Ja, ich bins, der dich retten kann
und nehm den letzten Seufzer an,
den die gepresste Brust lässt fliegen,
wenn aller Sinnen Kraft gebricht,
so fehlts an meiner Hülfe nicht.
Ich, Jehova, ich helf dir siegen;
ich komme meinen Worten nach,
insonderheit beim letzten Ach!

Getrost mein Kind, und leide dich
setz deine Hoffnung fest auf mich
dies alles wird uns doch nicht trennen
Nimmt schon die Kraft von außen ab
und siehst du nichts als Tod und Grab,
dein Geist wird doch nicht sterben können?
Was ficht dich Sünd und Satan an?
Ich bins, der dich erretten kann.

Hörst du gleich der Posaunen Ton
und siehest den Gerichtstag schon,
getrost, lass dichs doch nicht erschrecken,
hier wird mein Leiden und Geduld
und die erworbne Vatershuld
dich mit der Sündenschuld bedecken.
Ich hab der Höllen Macht geschwächt,
im Himmel ist dein Bürgerrecht.

Ja, ja, ich Gott, des Todes Tod,
ich helfe dir aus dieser Not,
wenn alle Hülfe sonst verschwunden,
denn freilich hilft kein Geld noch Gut,
ja durch vergossnes Bruderblut
wird keine Rettung nicht gefunden.
Nur wer mich ruft im Glauben an,
da hat die Höll kein Macht daran.

Gar recht, an dem, was mir vertraut
und nur auf mich in Glauben schaut,
kann Satan keinen Anteil suchen.
Ich bin's, der Missetat vergibt,
dem, der da mich von Herzen liebt
und alle Sünde will verfluchen.
Ich löse den Gesetzesbann
und nehme mich der Meinen an.

Getrost, mein Kind, mein teures Blut
kömmt dir im Glauben auch zugut,
wenn du von Herzen mein begehrest
Ach! fürchte dich für'm Satan nicht
ihn selber drückt das Zorngericht,
darunter du nicht mehr gehörest.
Er bleibt von mir verflucht, verbannt,
du bleibst in meiner Gnadenhand.

Wohlan, suchst du in mir dein Heil,
so sollst du, als mein wahres Teil,
in meinem Schoße ruhig sitzen,
hier lache aller Angst und Not,
es mag Gesetz, Höll oder Tod
auf dich her donnern oder blitzen
erbleibst du nur im Leben mein,
im Tod wirst du keins Fremden sein.

 

Heinrich Albert (componist, dichter), geboren: 8 juli 1604 (of 28 juni 2004) - Lobenstein, Voigtland, Saksen, overleden: 6 oktober 1651 - Königsberg (nu Kaliningrad, Rusland).
Heinrich Albert was een Duitse componist, organist en dichter. Hij begon in 1622 muziek te studeren bij zijn neef, de componist en musicus Heinrich Schütz, in Dresden. Daarna ging hij rechten studeren in Leipzig; hij bleef echter aria's componeren. In 1627 vertrok hij met enkele Nederlandse diplomaten naar Warschau, maar hij werd door de Zweden gevangengenomen toen hij naar Königsberg ging, en hij werd een jaar lang gevangen gehouden. Toen hij in 1628 naar Königsberg terugkeerde, hield hij zich bezig met "de wetenschap van de vestingbouw". In 1630 was hij weer actief als musicus in Köningsberg, werd in 1631 benoemd tot organist van de Oude Kerk van Köningsberg en hernieuwde in 1643 het contact met Heinrich Schütz. Hij was tevens lid van de dichtersschool van Köningsberg.
Heinrich Alberts belangrijkste werken zijn waarschijnlijk de 170 liederen die in zijn Arien in acht delen zijn gepubliceerd. Ze bevatten gedetailleerde opdrachten die belangrijke informatie geven over het dagelijks leven in Koningsbergen. Hij zette zowel zijn eigen gedichten als die van Simon Dach op muziek. Zijn liederen waren zeer populair en minstens 25 ervan werden koraalmelodieën. De voorwoorden van zijn werken zijn ook waardevolle bronnen voor informatie over het spelen van basso continuo en de uitvoeringspraktijk van de opgenomen liederen. Een van zijn opmerkingen was dat men continuo niet moet spelen "alsof men een kool hakt".


Oude Kerk van Köningsberg


BWV 466 ‘Ich halte treulich still’

Schemellis Gesangbuch BWV 466 ‘Ich halte treulich still’ Tekst :                                 Johann Hermann Till (1736) Melodie :      ...