BWV Anh. 13

Willkommen, ihr herrschenden Götter der Erden Kantate Als der Allerdurchlauchtigste, Großmächtigste Fürst und Herr, Herr Friedrich August, König in Pohlen,...... nebst Dero Frau Gemahlinn Königlichen Majestät, und der Durchlauchtigsten ältesten Prinzeßinn Königlichen Hoheit, mit Ihrer allerhöchsten Gegenwart, die Stadt Leipzig, an der Ostermesse 1738 beglückten, wollten am 27. April, durch eine Abendmusik, ihre allerunterthänigste Devotion bezeigen Die auf dasiger Universität Studirenden.  Leipzig, Gedruckt bey Bernhard Christoph Breitkopf. 

1. Arie 

Willkommen! Ihr herrschenden Götter der Erden! 
Wir Bürger des Helikons opfern euch auch.  
Euch zu verehren, Eure Freude zu vermehren,  
Lassen wir manch Loblied hören:  
Denn den Helden dienstbar werden,  
ist der Musen alter Brauch.  
Da capo. 

2. Recitativo 

Großmächtigster August! 
Du Herr der Sachsen und Sarmaten! 
In Deinen hochbeglückten Staaten 
Herrscht Fried, und Ueberfluß, und Lust. 
Der Vater und Regent der Welt Hat einen Theil von seiner Macht, 
Mit weisem Vorbedacht, 
In Deine Hand gestellt. 
Er gab Dir nicht nur Volk und Land; 
Nein: Beyde klüglich zu regieren, 
Und auf die Bahn des wahren Glücks zu führen, 
Verlieh er Dir auch Weisheit und Verstand. 
Die brauchst Du nun zum Heil der Deinen: 
Drum sieht man sie vor Dir, 
Mit wahrer Dankbegier, 
So oft es möglich ist, erschein

3. Arie 

Fürsten sind die Lust der Erden; 
Wenn sie Hirten ihrer Heerden, 
Und der Bürger Väter, werden. 
Geld und Gut, Schweiß und Blut, 
Beut sodann der Unterthan, 
Als ein Opfer seiner Treue, 
Wahren Landesvätern an. 
Da capo. 




4. Recitativo 

Diess Bild zeigt sich an Dir, 
Grossmächtigster! mit klaren Zügen. 
Dein Vater war ein Held im Streit, 
Ein rechter David in den Siegen. 
Dich, als den andern Salomon, 
Schmückt itzt das sanfte Friedenskleid. 
Der Oelzweig löst den Lorber ab, 
Der den Regentenstab, 
Und Sachsens Churschwerdt, sonst umwunden. 
Ist gleich Bellonens Raserey 
Noch aus Europa nicht verschwunden: 
So sieht man doch in Deinen Grenzen 
Nur Sicheln, statt der Waffen, glänzen. 
Die Musen blühn dabey, 
Und sehn in stolzer Ruh 
Den Wirkungen von Deiner Weisheit zu.

5. Aria 

Sanfte Stille!
 Süsse Fülle! 
Die der Friede, Künsten schenkt, 
Welch ein Glücke! 
Wenn ein Held die Gnadenblicke 
Auch auf Wissenschaften lenkt. 
Da capo. 

6. Recitativo 

Doch was erschallt für eine Freudenpost! 
Und welche Lust ist unsrer zu vergleichen? 
Ein junger Held, ein Herr von zweyen Reichen, 
Sucht endlich auch, mit zartgesinnter Brust, 
in Hymens Trieben Ruh und Lust. 
Allein, wo war in vielen Landen 
Was Würdigers für Ihn vorhanden, 
Als unsers Hofes Schmuck und Preis? 
Des Rautenstammes schönstes Reis, 
Josephens Ebenbild, die Zier der Prinzeûinnen,
Amalia konnt Ihn allein gewinnen? 
Ja, König Carl! Diess ist die Braut, 
Die Dir der Himmel selbst vertraut. 
Wie konntet Du besser wählen? 
Durch Sie wird sich das Glück mit Dir vermählen. 

7. Arioso 

Wohlan Prinzessinn! zweifle nicht! 
Der Frühling eilt Dir selbst entgegen, 
Und Flora schmückt, nur Deinetwegen, 
Der Welt verjüngtes Angesicht.

8. Recitativo 

Der warme Südenwind Bringt 
Dir aus Welschland tausend Grüsse. 
Der Amouretten schnelle Füsse, 
Sind muntrer, als sie sonsten sind, 
Umgeben scherzend Deinen Wagen, 
Und wünschen, Dich auf Flügeln hinzutragen. 
Dir wird die groûe Königinn, 
Die Dich als Mutter liebt, hinfort zum Muster dienen. 
Wie Sie der Welt durch Ihren hohen Sinn, 
Durch Grossmuth, Gottesfurcht und Tugend, 
Längst wundernswerth geschienen: 
So wirst Du auch, sowohl in frischer Jugend, 
Als künftighin, durch gleiche Fürstengaben, 
Der Unterthanen Herz, Europens Beyfall haben. 

9. Arie 

Auf! theureste Enkelinn mächtigster Kaiser! 
Verknüpfe nun zwey hohe Häuser, 
Durch Deiner Schönheit holden Glanz, 
Durch Deinen frischen Myrtenkranz. 
Die Vorsicht beglücke diess heilige Band, 
Und mache hinführo der Erden bekannt: 
Dass Sachsens und Oesterreichs Stämme der Erden 
Die Quellen sichrer Wohlfarth werden. 
Da capo. 

Textdruck von Johann Christoph Gottsched. Vollständiger Textdruck von Bernhard Christoph Breitkopf erhalten in Salomon Riemers Chronik II. Bachs Musik ist verschollen.

 

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