woensdag 20 augustus 2025

BWV 466 ‘Ich halte treulich still’


Schemellis Gesangbuch

BWV 466 ‘Ich halte treulich still’

Tekst:                                 Johann Hermann Till (1736)
Melodie:                             onbekend (1736)


Ich halte treulich still - Nr. 46 in "Geistliche Lieder und Arien aus Schemellis Gesangbuch" Johanna Schumertl, Sopran Johannes Lamprecht – Orgel


Ich halte treulich still,
und liebe meinen Gott,
ob mich schon oftermals
drückt Kummer, Angst und Not.
Ich bin mit Gott vergnügt
und halt geduldig aus,
Gott ist mein Schutz und Schirm
um mich und um mein Haus

Gott ist mein Schutz und Schirm
von meiner Jugend auf,
und hat vor mich gesorgt
im ganzen Lebenslauf.
In Kindheit leitet er
mit seiner Vaterhand
mein Wachstum und mein Gang
bis in den Jugendstand.

Im Jugendstande stellt
er mir das Wählen frei,
dass ich ergreifen sollt,
was mir wohl dienlich sei
zur Wohlfahrt dieser Zeit,
und brachte mich dahin,
dass ich erwählete,
was ich anitzo bin.

Ist es zwar oftermals
durch harte Tritt geschehn,
so lebt doch auch kein Mensch,
der dieses nie gesehn,
dass Sturm und Wetter folgt
auf klaren Sonnenschein,
und solcher Wechsel trifft
auch bei uns Menschen ein.

Wie mancher wird nicht sanft
wie Absalom gewiegt,
wie ofte aber ist
er dennoch missvergnügt,
wie manchem schimtnert nicht
das Gold vor dem Gesicht?
Und dennoch kommt es oft,
dass ihm das Gold g'bricht.

Wie mancher hat den Tisch
mit Speisen voll besetzt,
doch wird sein starker Leib
mit Krankheit oft verletzt
und dieses trifft auch den,
der Kron und Zepter trägt
bis er den Würmern
wird zur Speise hingelegt.

Wer rühmet sich denn nun,
dass ihm nichts fehlen soll,
was hilft es, dass er hab
Käst, Küch und Keller voll?
Fehlts nicht an weltlich Glück,
so ist dem Leibe doch
die Missvergnüglichkeit
ein schwer und hartes Joch.

Der ist der Glücklichste,
der mit sich selbst vergnügt
und duldet, wie es Gott
in seinem Stande fügt;
wer nur aufrichtig lebt
und schickt sich in die Zeit,
dem schadet keine Not,
kein Feind, kein Hass, kein Neid.

Zwar Feinde, Hass und Neid,
die stellen sich bald ein
bei denen, die mit Gott
und Glück zufrieden sein,
doch wo der Neider Wut
am allergrößten ist,
geschicht es, dass der Neid
sich drüber selbst zerfrisst.

Drum dank ich meinem Gott
und halte treulich still,
es gehe in der Welt,
wie mein Gott selber will.
Ich lege kindlich mich
in seine Vaterhand
und bin mit ihm vergnügt
in meinem Amt und Stand.

Kommts endlich auch dahin,
und tritt das Alter an,
so legt Gott nicht mehr auf
als man ertragen kann;
gefällt es ihm alsdenn
und nimmt mich aus der Welt,
so folg ich treulich nach
bis in des Himmels Zelt.

Daselbsten wird mein Leid
und meine Not versüßt,
wenn Jesus mich empfängt
und mich vor Liebe küsst;
so komm, Herr Jesu, denn,
wenn dir es wohl gefällt
und hole mich zu dir,
hin in dein Freudenzelt.

Over Johann Hermann Till is weinig bekend. Wellicht mede veroorzaakt door het feit dat hij heel jong is overleden. Wanneer hij wordt genoemd is zijn geboortejaar 1719 en het jaar van overlijden 1739. Dus hij zal niet ouder geworden zijn dan een jaar of 20. Wel verwonderlijk dat dit lied stamt uit 1736, dus drie jaar voor zijn dood. 



dinsdag 19 augustus 2025

BWV 465 ‘Ich freue mich in dir’

Schemellis Gesangbuch


BWV 465 ‘Ich freue mich in dir’

Tekst:                                 Kaspar Ziegler (1697)
Melodie:                            onbekend (1539)


Ook dit lied is met diverse melodieën bekend, onder andere in cantate BWV 133 met dezelfde titel.





Daniel Johannsen

Sacred Song 'Ich freue mich in dir' BWV 465 - Mertens – Koopman

J.S. Bach: Ich freue mich in dir, BWV 465 · Hilde Rössel-Majdan · Richard Harand · Franz Holetschek


(verzen in vetgedrukte letters, gezet door Bach)
Ich freue mich in dir
Und heiße dich willkommen,
Mein liebstes Jesulein;
Du hast dir vorgenommen,
Mein Brüderlein zu sein.
Ach, ein wie süßer Ton!
Wie freundlich sieht er aus,
Der große Gottessohn!

Gott senkt die Majestät,
Sein unbegreiflich Wesen,
In eines Menschen Leib;
Nun muß die Welt genesen.
Der allerhöchste Gott
Spricht freundlich bei mir ein,
Wird gar ein kleines Kind
Und heißt mein Jesulein.

Wie lieblich klingt es mir,
Wie schallt es in die Ohren!
Es kann durch Stahl und Erz
Durch harte Felsen bohren,
Das liebste Jesulein.
Wer Jesum recht erkennt,
Der stirbt nicht, wenn er stirbt,
Sobald er Jesum nennt.

Wohlan, so will ich mich
An dich, o Jesu, halten,
Und sollte gleich die Welt
In tausend Stücke spalten.
O Jesu, dir, nur dir,
Dir leb' ich ganz allein,
Auf dich, allein auf dich,
Mein Jesu, schlaf' ich ein.

Kaspar Ziegler (Dichter), geboren: 15 september 1621 - Leipzig, overleden: 17 april 1690 – Wittenberg.
Kaspar [Caspar] Ziegler was een Duitse dichter. Van 1638 tot 1654, toen hij rechten en theologie studeerde in Leipzig, was Ziegler actief als amateurdichter. Van 1654 tot aan zijn dood was hij een belangrijk hoogleraar rechten en uiteindelijk rektor aan de Universiteit van Wittenberg en een prominent ambtenaar aldaar, en had hij vrijwel geen contact meer met de kunsten.
Kaspar Ziegler, een vriend van Johann Rosenmüller en Heinrich Schütz, oefende enige invloed op beiden uit. Zijn poëzie, blijkbaar voornamelijk gewijd, diende als gelegenheidsmuziek, en enkele gedichten werden koraalteksten. Belangrijker nog is dat zijn verhandeling Von den Madrigalen (?Leipzig, 1653, uitgebreid 2/1685; red. D. Glodny-Wiercinski, Frankfurt, 1971), geschreven op verzoek van H. Schütz, regels voor Duitse madrigaalpoëzie bevatte die vervolgens tot ver in de 18e eeuw in acht werden genomen. Tot dan toe hadden Duitse dichters geen teksten geleverd die vergelijkbaar waren met Italiaanse madrigalen, maar na analyse van de structuur van de Italiaanse gedichten paste Ziegler deze aan de eigenaardigheden van de Duitse prosodie aan. Het Duitse madrigaal moet uit een willekeurig aantal regels bestaan, meestal zeven tot elf en zelden minder dan vijf of meer dan zestien; de regels moeten zeven of elf lettergrepen hebben als de uitgang vrouwelijk is, zes of tien lettergrepen als deze mannelijk is; een caesuur is optioneel in regels van tien of elf lettergrepen; het rijmschema varieert, maar er mogen niet meer dan drie opeenvolgende regels zonder rijm voorbijgaan; en alleen authentieke rijmen worden in aanmerking genomen. Als relatief vrij, niet-strofisch gedicht leent het Duitse madrigaal zich uitstekend voor recitatief. Zo werd het ook gebruikt, zelfs door J.S. Bach.

 


Kaspar Ziegler

maandag 18 augustus 2025

BWV 464 ‘Ich bin ja, Herr, in deiner Macht’


Schemellis Gesangbuch


BWV 464 ‘Ich bin ja, Herr, in deiner Macht’

Tekst                    Simon Dach (1648) 
 Melodie:                Heinrich Albert (1648)

Dit is hetzelfde lied als koraal BWV 345, maar op een andere melodie. Vraag is of Bach in deze compositie echt de hand heeft gehad.




Ich bin ja, Herr, in deiner Macht,
du hast mich an das Licht gebracht,
du unterhältst mir auch das Leben;
du kennest meiner Monden Zahl,
weißt, wann ich diesem Jammertal
auch wieder gute Nacht muss geben;
wo, wie und wenn ich sterben soll,
das weißt du, Vater, mehr als wohl.

Wen hab ich nun als dich allein,
der mir in meiner letzten Pein
mit Trost und Rat weiß beizuspringen?
Wer nimmt sich meiner Seelen an,
wenn nun mein Leben nichts mehr kann
und ich muss mit dem Tode ringen;
wenn aller Sinnen Kraft gebricht,
tust du es, Gott, mein Heiland nicht?

Mich dünkt, da lieg ich schon für mir
in großer Hitz, ohn Kraft und Zier,
mit höchster Herzensangst befallen,
Gehör und Reden nehmen ab,
die Augen werden mir ein Grab;
doch kränkt die Sünde mich für allen,
des Satans Anklag hat nicht Ruh
setzt mir auch mit Versuchung zu.

Ich höre der Posaunen Ton
und sehe den Gerichtstag schon,
der mir auch wird ein Urteil fällen.
Hier weiset mein Gewissensbuch,
da aber des Gesetzes Fluch
mich Sündenkind hinab zur Höllen,
da, wo man ewig, ewig Leid,
Mord, Jammer, Angst und Zeter schreit.

Kein Geld noch Gut errettet mich
umsonst erbeut ein Bruder sich,
den andern hier erst loszumachen,
er muss es ewig lassen stehn;
wir werden ewig nicht entgehn,
kriegt einmal uns der Höllenrachen.
Wer hilft mir sonst in dieser Not,
wo du nicht, Gott, du Todes Tod?

Der Teufel hat nicht Macht an mir,
ich habe bloß gesündigt dir,
dir, der du Missetat vergiebest.
Was maßt sich Satan dessen an,
der kein Gesetz mir geben kann,
nichts hat an dem, was du, Herr liebest?
Er nehme das, was sein ist, hin,
ich weiß, dass ich des Herren bin.

Herr Jesu, ich, dein teures Gut,
bezeug es selbst mit deinem Blut,
dass ich der Sünden nicht gehöre.
Was schont denn Satan meiner nicht
und schreckt mich durch das Zorngericht?
Komm, rette deine Leidensehre,
was giebest du mich fremder Hand
und hast so viel an mich gewandt.

Nein, nein, ich weiß gewiss, mein Heil,
du lässest mich, dein wahres Teil,
zu tief in deinen Wunden sitzen!
Hier lach ich aller Macht und Not;
es mag Gesetz, Höll oder Tod
auf mich her donnern oder blitzen.
Dieweil ich lebte, war ich dein,
itzt kann ich keines Fremden sein.

Goddelijk antwoord:

So recht, mein Kind, ergib dich mir,
das Leben gab ich anfangs dir,
bis hieher hab ichs auch erhalten,
ich bins, der dir den Odem gibt,
und wenn es mir einmal beliebt
wird auch dein siecher Leib erkalten;
doch wenn du sollt sein ausgespannt,
das steht bei mir in meiner Hand.

Ja, ich bins, der dich retten kann
und nehm den letzten Seufzer an,
den die gepresste Brust lässt fliegen,
wenn aller Sinnen Kraft gebricht,
so fehlts an meiner Hülfe nicht.
Ich, Jehova, ich helf dir siegen;
ich komme meinen Worten nach,
insonderheit beim letzten Ach!

Getrost mein Kind, und leide dich
setz deine Hoffnung fest auf mich
dies alles wird uns doch nicht trennen
Nimmt schon die Kraft von außen ab
und siehst du nichts als Tod und Grab,
dein Geist wird doch nicht sterben können?
Was ficht dich Sünd und Satan an?
Ich bins, der dich erretten kann.

Hörst du gleich der Posaunen Ton
und siehest den Gerichtstag schon,
getrost, lass dichs doch nicht erschrecken,
hier wird mein Leiden und Geduld
und die erworbne Vatershuld
dich mit der Sündenschuld bedecken.
Ich hab der Höllen Macht geschwächt,
im Himmel ist dein Bürgerrecht.

Ja, ja, ich Gott, des Todes Tod,
ich helfe dir aus dieser Not,
wenn alle Hülfe sonst verschwunden,
denn freilich hilft kein Geld noch Gut,
ja durch vergossnes Bruderblut
wird keine Rettung nicht gefunden.
Nur wer mich ruft im Glauben an,
da hat die Höll kein Macht daran.

Gar recht, an dem, was mir vertraut
und nur auf mich in Glauben schaut,
kann Satan keinen Anteil suchen.
Ich bin's, der Missetat vergibt,
dem, der da mich von Herzen liebt
und alle Sünde will verfluchen.
Ich löse den Gesetzesbann
und nehme mich der Meinen an.

Getrost, mein Kind, mein teures Blut
kömmt dir im Glauben auch zugut,
wenn du von Herzen mein begehrest
Ach! fürchte dich für'm Satan nicht
ihn selber drückt das Zorngericht,
darunter du nicht mehr gehörest.
Er bleibt von mir verflucht, verbannt,
du bleibst in meiner Gnadenhand.

Wohlan, suchst du in mir dein Heil,
so sollst du, als mein wahres Teil,
in meinem Schoße ruhig sitzen,
hier lache aller Angst und Not,
es mag Gesetz, Höll oder Tod
auf dich her donnern oder blitzen
erbleibst du nur im Leben mein,
im Tod wirst du keins Fremden sein.

 

Heinrich Albert (componist, dichter), geboren: 8 juli 1604 (of 28 juni 2004) - Lobenstein, Voigtland, Saksen, overleden: 6 oktober 1651 - Königsberg (nu Kaliningrad, Rusland).
Heinrich Albert was een Duitse componist, organist en dichter. Hij begon in 1622 muziek te studeren bij zijn neef, de componist en musicus Heinrich Schütz, in Dresden. Daarna ging hij rechten studeren in Leipzig; hij bleef echter aria's componeren. In 1627 vertrok hij met enkele Nederlandse diplomaten naar Warschau, maar hij werd door de Zweden gevangengenomen toen hij naar Königsberg ging, en hij werd een jaar lang gevangen gehouden. Toen hij in 1628 naar Königsberg terugkeerde, hield hij zich bezig met "de wetenschap van de vestingbouw". In 1630 was hij weer actief als musicus in Köningsberg, werd in 1631 benoemd tot organist van de Oude Kerk van Köningsberg en hernieuwde in 1643 het contact met Heinrich Schütz. Hij was tevens lid van de dichtersschool van Köningsberg.
Heinrich Alberts belangrijkste werken zijn waarschijnlijk de 170 liederen die in zijn Arien in acht delen zijn gepubliceerd. Ze bevatten gedetailleerde opdrachten die belangrijke informatie geven over het dagelijks leven in Koningsbergen. Hij zette zowel zijn eigen gedichten als die van Simon Dach op muziek. Zijn liederen waren zeer populair en minstens 25 ervan werden koraalmelodieën. De voorwoorden van zijn werken zijn ook waardevolle bronnen voor informatie over het spelen van basso continuo en de uitvoeringspraktijk van de opgenomen liederen. Een van zijn opmerkingen was dat men continuo niet moet spelen "alsof men een kool hakt".


Oude Kerk van Köningsberg


zondag 17 augustus 2025

BWV 463 ‘Herr, nicht schicke deine Rache’

Schemellis Gesangbuch


BWV 463 ‘Herr, nicht schicke deine Rache’

Tekst:                    Martin Opitz (1643) 
 Melodie:              Louis Bourgeois (1547)

Voor dit lied moet je eerst de Duitse tekst van Bach gebruiken: Herr, nicht schicke deine Rache = melodie van Ps. 86 (of Ps. 77) in het Geneefse Psalter. De componist van deze melodie is onbekend (maar waarschijnlijk Guillaume Franc, de cantor van Genève die Louis Bourgeois voorging). Deze melodie komt voor het eerst voor in het Straatsburgse Psalter uit 1545, maar de melodie moet aanwezig zijn geweest in de nu verloren gegane editie van het Geneefse Psalter uit 1543. Bourgeois heeft de melodie pas later gewijzigd. Mon Dieu preste moy l'aureille = de Franse tekst van Psalm 86.

Psalm 86, originele versie

Herr, nicht schicke deine Rache
über meine böse Sache,
ob sie wohl durch Übeltat
großen Zorn verdienet hat.
Freilich muss sich es bekennen,
Ursach hast du, sehr zu brennen;
Doch du wollest itzt allein
Vater und nicht Richter sein.

Schicke lieber, o mir Armen,
für dem Eifer dein Erbarmen,
heile mich, denn ich vorhin
schwach und lagerhaftig bin.
Siehe, wie ich ab sei kommen,
wie mir alle Kraft benommen,
mache, Herr, es ja nicht lang.
Mark und Bein ist sterbekrank.

Für der Sorgen, Pein und Schmerzen
ist kein Herz in meinem Herzen,
mein Gemüte, das dich liebt,
ist bis auf den Tod betrübt.
Mein Trost, kannst du noch verweilen?
Hat es keine Not zu eilen?
Macht denn deine Hülfe sich
Schwächer als der Kummer mich?

Kehre wieder, wiederkehre,
eh ich mich in Angst verzehre,
reiche deine Hand, o Gott,
meiner Seele in der Not.
Zwar du möchtest sie wohl hassen,
weil sie selber dich verlassen,
doch betrachte dies darbei,
was dein Heil und Güte sei.

Menschen, die nicht mehr im Leben,
die den Geist schon aufgegeben,
wissen nichts von Schuld und Pflicht
und gedenken deiner nicht.
Denn wer kann dir Ehr erweisen,
wer vermag dich wohl zu preisen,
wenn er schon liegt ausgestreckt,
und im tiefen Grabe steckt?

Meine müden Seufzer sagen,
was der Mund nicht weiß zu klagen,
durch mein Weinen alle Nacht
wird mein Lager nass gemacht.
Meiner Augen heiße Zähren,
die mir Ruh und Schlaf beschweren,
quellen als ein Wasserfluss,
dass mein Lager schwimmen muss.

Von der Pein, die ich empfunden,
ist mein Antlitz abgeschwunden,
Ungeduld macht die Gestalt
mir vor meinen Jahren alt;
denn ich muss von allen Seiten
mit dem losen Haufen streiten,
der mir antut Schmach und Spott
und mich ädert auf den Tod.

Nu, ihr Übeltäter, ziehet;
ihr Tyrannen, auf, und fliehet;
geht, ihr Volk der Eitelkeit,
hin, woher ihr kommen seid;
denn der Herr sieht, wann ich weine,
dass ich dies mit Treuen meine,
meine Tränen fließen hin
in sein Herz und beugen ihn.

Er, der Herr, hat schon mein Flehen
mit Genaden angesehen,
mein Gemüte, das mich regt,
hat ihm seines auch bewegt.
Alsobald ich ihn gebeten,
ihm für Augen bin getreten,
hat auch seine Güte sich
ausgebreitet über mich.

Für der ganzen Welt auf Erden
sollen die nur schamrot werden,
zittern auch vor Gott und mir,
die mich hassen für und für.
Weichen müssen sie zurücke
Plötzlich und ihm Augenblicke
und doch sehen auch dabei,
dass der Herr ein Heiland sei.





zaterdag 16 augustus 2025

BWV 462 ‘Gott, wie groß ist deine Güte’

Schemellis Gesangbuch


BWV 462 ‘Gott, wie groß ist deine Güte’

Tekst:                  Georg Christian Schemelli  (1736)                      
Melodie:              onbekend (1736)


Gott, wie groß ist deine Güte!
Die mein Herz auf Erden schmeckt.
Ach! wie labt sich mein Gemüte,
wenn mich Not und Tod erschreckt.
Wenn mich etwas will betrüben,
wenn mich meine Sünde presst,
zeiget sie von deinem Lieben,
das mich nicht verzagen lässt.
Drauf ich mich zufrieden stelle
Und Trotz bieten kann der Hölle.

Deine Güte ist mein Leben
und mein allerbestes Teil,
das niemand, als du, kann geben,
du mein auserwähltes Heil.
Alles, was die Welt besitzet,
womit sie zu prangen pflegt,
hat noch keinen nie genützet,
ja wenn mans genau erwägt,
senkt es manchen ins Verderben,
dass er hier und dort muss sterben.

Besser macht es deine Güte,
die bewahret Leib und Seel,
denn die erste Lebensblüte
wird bewahret durch dies Öl.
Niemand kann sein Leben fristen,
auch nicht einen Augenblick,
weil wir gleich vergehen müssten,
wo du diese zögst zurück;
niemand kann sich von dem Bösen
sonder deiner Güt erlösen.

Darum bitt ich deine Güte,
Deine Gnade und Wundertreu,
o mein Vater! Mich behüte,
dass ich nicht verlassen sei.
Stärke mich in deinem Geiste,
wenn ich werde hingerafft,
und vor allen, was das meiste,
gib mir stets des Glaubens Kraft;
lass mich deine Liebe schmecken,
wenn du mich wirst auferwecken.

 Georg Christian Schemelli (muziekredacteur, dichter), geboren: ca. 1678 - Herzberg (Elster), Brandenburg, overleden: 5 maart 1762 – Zeitz, Saksen-Anhalt.De musicus Georg Christian Schemelli was vanaf 1695 leerling van de Thomasschule in Leipzig. Begin 1727 werd hij hofkantor in Zeitz. J.S. Bachs tweede vrouw, Anna Magdalena (Wilcken) Bach, kwam uit Zeitz en J.S. Bach kwam daarom mogelijk voor het eerst met Schemelli in contact tijdens een familiebezoek aan de stad. Het contact kan ook tot stand zijn gekomen via Schemelli's zoon Christian Friedrich Schemelli, die van 1731 tot 1734 aan de Thomasschule studeerde en daar bij J.S. Bach studeerde.Georg Christian Schemelli's enige bekende publicatie, het Musicalisches Gesangbuch, in de volksmond bekend als het Schemelli Liederbuch, werd in 1736 in Leipzig gedrukt en uitgegeven door B.C. Breitkopf als:Musicalische Gesang-Buch, Darinnen 954 geistreische, sowohl alte als neue Lieder und Arien, mit wohlgesetzten Melodien, in Discant und Bass, befindlich sind.
Het boek, met een uitgesproken piëtistische inslag, bevat de teksten van 954 gezangen en bevat gegraveerde platen met melodie, becijferde bas en eerste strofe voor 69 van deze liederen. J.S. Bach lijkt als muzikaal adviseur voor het project te hebben opgetreden. In het voorwoord vermeldt de samensteller dat de melodieën in zijn boek deels nieuw gecomponeerd, deels verbeterd, waren door J.S. Bach. Dit wordt bevestigd door de aanwezigheid van J.S. Bachs hand in de reproductiegravures uit de collectie, hetzij in een bepaalde bezetting, alleen in de bas, hetzij in geïsoleerde passages in de bas. Verschillende experts op het gebied van het leven van J.S. Bach hebben veel tijd besteed aan het onderzoeken welke melodieën nieuw door hem waren gecomponeerd en welke slechts door hem waren herzien en gecorrigeerd. Volgens recent onderzoek zijn slechts drie melodieën uit de collectie aan J.S. Bach toegeschreven: Dir, dir, ]ehova (autograaf in Anna Magdalena's Muziekboek uit 1725); Komm, süsser Tod (op stilistische gronden toegeschreven aan J.S. Bach); en het prachtige Vergiss mein nicht. De laatste is, merkwaardig genoeg, de enige van de religieuze liederen waaruit de collectie voornamelijk bestaat, waaraan de naam J.S. Bach is toegevoegd (waarboven staat 'di J. S. Bach, D.M. Lips'). Het zijn allemaal aria's in plaats van koralen.


vrijdag 15 augustus 2025

BWV 461 ‘Gott lebet noch’


Schemellis Gesangbuch

BWV 461 ‘Gott lebet noch’

Tekst:                    Johann Friedrich Zihn (1688)
Melodie:                onbekend, Halle (1704)

Ook dit lied maakt deel uit van de vierstemmige koralen. BWV 320 werd eerder op 26 maart 2025 gepubliceerd op dit blog.




Gott lebet noch.
Seele, was verzagst du doch?
Gott ist gut, der aus Erbarmen
alle Hülf auf Erden tut,
der mit Kraft und starken Armen
Machet alles wohl und gut.
Gott kann besser als wir denken,
alle Not zum besten lenken
Seele, so bedenke doch:
Lebt doch unser Herrgott noch.

Gott lebet noch.
Seele, was verzagst du doch?
Sollt der schlummern oder schlafen,
der das Aug hat zugericht',
der die Ohren hat erschaffen,
sollte dieser hören nicht?
Gott ist Gott, der hört und siehet,
wo den Frommen weh geschiehet,
Seele, so bedenke doch
Lebt doch unser Herrgott noch.

Gott lebet noch.
Seele, was verzagst du doch?
Der den Erdenkreis verhüllet
mit den Wolken weit und breit,
der die ganze Welt erfüllet,
ist von uns nicht fern und weit.
Wer Gott liebt, dem will er senden
Hülf und Trost in allen Enden,
Seele, so bedenke doch:
Lebt doch unser Herrgott noch.

Gott lebet noch.
Seele, was verzagst du doch?
Bist du schwer mit Kreuz beladen,
nimm zu Gott nur deinen Lauf,
Gott ist groß und reich von Gnaden,
hilft den Schwachen gnädig auf.
Gottes Gnade währet immer,
seine Treu vergehet nimmer,
Seele, so bedenke doch:
Lebt doch unser Herrgott noch.

Gott lebet noch.
Seele, was verzagst du doch?
Wenn dich deine Sünden kränken,
dein Verbrechen quält dich sehr,
komm zu Gott, er wird versenken
deine Sünden in das Meer,
mitten in der Angst der Höllen
kann er dich zufrieden stellen
Seele, so bedenke doch:
Lebt doch unser Herrgott noch.

Gott lebet noch.
Seele, was verzagst du doch?
Will dich alle Welt verlassen,
du weißt weder aus noch ein,
Gott wird dennoch dich umfassen
und im Leiden bei dir sein.
Gott ist, der es herzlich meinet,
wo die Not am größten scheinet,
Seele, so bedenke doch:
Lebt doch unser Herrgott noch.

Gott lebet noch.
Seele, was verzagst du doch?
Musst' du schon geängstet wallen
auf der harten Dornenbahn,
es ist Gottes Wohlgefallen,
dich zu führen himmelan.
Gott wird nach dem Jammerleben
Friede, Freud und Wonne geben,
Seele, so bedenke doch:
Lebt doch unser Herrgott noch.



 

donderdag 14 augustus 2025

BWV 460 ‘Gib dich zufrieden und sei stille’

Schemellis Gesangbuch


BWV 460 ‘Gib dich zufrieden und sei stille’

Tekst:                            Paul Gerhardt (1666)
Melodie:                        Jakob Hintze (1670)

Bij de vierstemmige koralen heeft Bach dit lied ook gecomponeerd. Terug te vinden onder BWV 315 op dit blog. Overigens zijn voor dit lange lied meerdere melodieën gebruikt.




Stella Doufexis 1968 - 2015


Gib dich zufrieden und sei stille
in dem Gotte deines Lebens,
in ihm ruht aller Freuden Fülle,
ohn ihn mühst du dich vergebens;
er ist dein Quell
und deine Sonne,
scheint täglich hell
zu deiner Wonne.
Gib dich zufrieden.

Er ist voll Lichtes, Trost und Gnaden,
ungefärbten treuen Herzens,
wo er steht, tut dir keinen Schaden
auch die Pein des größten Schmerzens.
Kreuz. Angst und Not
kann er bald wenden,
ja, auch den Tod
hat er in Händen.
Gib dich zufrieden.

Wie dirs und andern oft ergehe,
ist ihm wahrlich nicht verborgen,
er sieht und kennet aus der Höhe
der betrübten Herzen Sorgen.
Er zählt den Lauf
der heißen Tränen.
und fasst zuhauf
all unser Sehnen.
Gib dich zufrieden.

Wann gar kein einger mehr auf Erden,
dessen treue du darfst trauen,
alsdenn will er dein Treuster werden
und zu deinem Besten schauen;
er weiß dein Leid
und heimlichs Grämen,
auch weiß er Zeit,
dirs zu benehmen
Gib dich zufrieden.

Er hört die Seufzer deiner Seelen
und des Herzens stille Klagen,
und was du keinem darfst erzählen,
magst du Gott gar kühnlich sagen;
er ist nicht fern,
steht in der Mitten,
hört bald und gern
der Armen Bitten.
Gib dich zufrieden.

 Lass dich dein Elend nicht bezwingen
halt an Gott, so wirst du siegen,
ob alle Fluten einhergingen,
dennoch musst du oben liegen;
denn wenn du wirst
so hoch beschweret,
hat Gott, dein Fürst,
dich schon erhöret.
Gib dich zufrieden.

Was sorgst du für dein armes Leben,
wie dus halten wollst und nähren?
Der dir das Leben hat gegeben,
wird auch Unterhalt bescheren.
Er hat ein Hand
voll aller Gaben,
da See und Land
sich muss von laben.
Gib dich zufrieden.

Sprich nicht: Ich sehe keine Mittel,
wo ich such, ist nichts zum besten,
denn das ist Gottes Ehrentitel,
helfen, wenn die Not am größten.
Wann ich und du
ihn nicht mehr spüren,
so schickt er zu,
uns wohl zu führen
Gib dich zufrieden.  

Bleibt gleich die Hülf in etwas lange,
wird sie dennoch endlich kommen,
macht dir das Harren angst und bange,
glaube mir, es ist dein Frommen.
Was langsam schleicht,
fasst man gewisser
und was verzeucht,
ist desto süßer.
Gib dich zufrieden.

Nimm nicht zu Herzen, was die Rotten
deiner Feinde von dir dichten,
lass sie nur immer weidlich spotten,
Gott wird hören und recht richten;
ist Gott dein Freund
und deiner Sachen,
was kann dein Feind,
der Mensch, groß machen?
Gib dich zufrieden.!

Hat er doch selbst auch wohl das Seine,
wann ers sehen könnt und wollte:
wo ist ein Glück, so klar und reine,
dem nicht etwas fehlen sollte?
Wo ist ein Haus,
das könnte sagen :
Ich weiß durchaus
von keinen Pla:gen.
Gib dich zufrieden.

Es kann und mag nicht anders werden,
alle Menschen müssen leiden;
was webt und lebet auf der Erden,
kann das Unglück nicht vermeiden
Des Kreuzes Stab
schlägt unsre Lenden
bis in das Grab,
da wird sichs enden.
Gib dich zufrieden.

Es ist ein Ruhetag verhanden,
da uns unser Gott wird lösen,
er wird uns reißen aus den Banden
dieses Leibs und allem Bösen.
Es wird einmal
der Tod herspringen
und aus der Qual
uns sämtlich bringen
Gib dich zufrieden

Er wird uns bringen zu den Scharen
der Erwählten und Getreuen,
die hier mit Frieden abgefahren,
sich auch nun im Friede freuen;
da sie im Grund,
der nicht kann brechen,
den ewgen Mund
selbst hören sprechen:
Gib dich zufrieden.



woensdag 13 augustus 2025

BWV 459 ‘Es kostet viel, ein Christ zu sein’

Schemellis Gesangbuch


BWV 459 ‘Es kostet viel, ein Christ zu sein’

Tekst:                            Christian Friedrich Richter (1704)
Melodie:                        onbekend (1704)





Es kostet viel, ein Christ zu sein
und nach dem Sinn des reinen Geistes leben,
denn der Natur geht es sehr sauer ein,
sich immerdar in Christi Tod zu geben;
und ist hier gleich ein Kampf wohl ausgericht',
das macht's noch nicht, das macht's noch nicht

Man muss hier stets auf Schlangen gehn,
die ihren Gift in unsre Fersen bringen,
da kostets Müh, auf seiner Hut zu stehn,
dass nicht der Gift kann in die Seele dringen;
wanns mans versucht, so spürt man mit der Zeit
die Wichtigkeit, die Wichtigkeit.

Doch ist es wohl der Mühe wert,
wenn man mit Ernst die Herrlichkeit erwäget,
die ewiglich ein soicher Mensch erfiihrt,
der sich hier stets aufs Himmlische geleget,
es hat wohl Müh, die Gnade aber macht,
dass mans nicht acht, dass mans nicht acht.

Man soll ein Kind des Höchsten sein,
ein reiner Glanz, ein Licht im großen Lichte.
Wie wird der Leib so stark, so hell und rein,
so herrlich sein, so lieblich im Gesichte,
dieweil ihm da die wesentliche Pracht
so schön gemacht, so schön gemacht.

Da wird das Kind den Vater sehn,
im Schauen wird es ihm mit Lust empfinden,
der lauter Strom wird es da ganz durchgehn
und es mit Gott zu einem Geist verbinden;
wer weiß, was da im Geiste wird geschehn.
Wer mags verstehn? Wer mags verstehn?

Da gibt sich ihm die Weisheit ganz,
die es hier stets als Mutter hat gespüret,
sie krönet es mit ihrem Perlenkranz
und wird als Braut der Seelen zugefiihret;
die Heimlichkeit wird da ganz offenbar,
die in ihr war, die in ihr war.

Was Gott genießt, genießt es auch,
was Gott besitzt, wird ihm im Gott gegeben,
der Himmel steht bereit ihm zum Gebrauch.
Wie herrlich wird sichs doch mit Jesu leben!
Nichts höher wird an Kraft und Würde sein
als Gott allein, als Gott allein.

Auf; auf; mein Geist, ermüde nicht,
dich durch die Macht der Finsternis zu reißen.
Was sorgest du, dass dir's an Kraft gebricht?
Bedenke, was für Kraft uns Gott verheißen!
Wie gut wird sich's doch nach der Arbeit ruhn!
Wie wohl wird's tun, wie wohl wird's tun!



 

dinsdag 12 augustus 2025

BWV 458 'Es ist vollbracht! Vergiß ja nicht dies Wort'

Schemellis Gesangbuch


BWV 458 'Es ist vollbracht! Vergiß ja nicht dies Wort'

Tekst:                  Johann Eusebius Schmidt (1714)
Melodie:             onbekend (1714)





Es ist vollbracht! Vergiss ja nicht
dies Wort, mein Herz, das Jesus spricht,
da er am Kreuze für dich stirbet
und dir die Seligkeit erwirbet,
da er, der alles, alles wohlgemacht,
nunmehro spricht: es ist vollbracht.

Es ist vollbracht am Kreuze dort
Gesetz und der Propheten Wort:
was wir niemals vollbringen konnten,
ist nun vollbracht durch Jesu Wunden:
was Gottes Rat von Ewigkeit bedacht,
das ist durch seinen Tod vollbracht.

Es ist vollbracht und gnug getan,
dass man nicht mehr verlangen kann,
Gott ist versöhnt und ganz gestillet,
weil sein Sohn alles hat erfüllet,
was ist, das man sich Angst und Sorge macht,
man glaube nur: Es ist vollbracht.

Es ist vollbracht! Was soll ich nun
darzu noch, o mein Jesu, tun?
Nichts, nichts! Denn was von dir geschehn,
wird schon als mein Werk angesehn,
und das, was dich vollbringe Tag und Nacht,
wird von dir selbst in mir vollbracht.

Es ist vollbracht, ich bin befreit,
ich habe schon die Seligkeit;
weil Sünd und Tod ist weggenommen,
ist Gnad und Leben wiederkommen;
darum, wenn auch gleich alles bricht und kracht,
sag ich getrost: es ist vollbracht.

Es ist vollbracht! Vergiss ja nicht
Dies Wort, mein Herz, das Jesus spricht,
und lass es dir auch darzu dienen,
dass du vollbringst, was dir will ziemen.
So lang du lebst, lass dies nicht aus der Acht,
dass Jesus spricht: Es ist vollbracht!

 

 

 

Johann Eusebius Schmidt,  1670 -  1745
Schmidt, Johann Eusebius, zoon van Johann Jakob Schmidt, predikant te Hohenfelden, nabij Erfurt, werd geboren in Hohenfelden op 12 januari 1670. Hij studeerde in de herfst van 1688 af aan de Universiteit van Jena en bezocht in 1691 Erfurt om colleges van Breithaupt en Francke te volgen. Een deel van 1692 bracht hij door met reizen in Noord-Duitsland en in de jaren 1693-1696 was hij voornamelijk werkzaam als privéleraar in Gotha. Op de 12e zondag na Trinitatis 1697 begon hij zijn werk in Siebleben, nabij Gotha, als plaatsvervangend predikant en op de 4e zondag in de Advent 1698 als predikant aldaar. Hij stierf in Siebleben op 25 december 1745, met de kwalificatie "Een stichtelijke leraar in zijn parochie, een goed voorbeeld voor zijn kudde en een methodisch man in zijn ambt."  Schmidts gezangen werden bijgedragen aan Freylinghausens Geistreiches Gesang-Buch uit 1704 en Neues Geistreiches Gesang-Buch uit 1714. In laatstgenoemd boek drukt Freylinghausen als supplement (Zugabe) 17 zogenaamde "Psalmen voor Feesten" af, composities in ode- of psalmvorm en onberijmd. In zijn voorwoord merkt hij op dat de auteur hiervan (Schmidt) soortgelijke composities had geschreven voor alle zondagen van het jaar. Van zijn rijmhymnen zijn sommige behoorlijk populair geworden. Ze zijn van gemiddelde lengte en mooi van stijl.




 

maandag 11 augustus 2025

BWV 457 ‘Es ist nun aus mit meinem Leben’

Schemellis Gesangbuch


BWV 457 ‘Es ist nun aus mit meinem Leben’

Tekst:                  Magnus Daniel Omeis (1673)
Melodie:             onbekend (1715)






Es ist nun aus mit meinem Leben,
Gott nimmt es hin, der es gegeben,
kein Tröpflein mehr ist in dem Fass,
es will kein Fünklein mehr verfangen,
das Lebenslicht ist ausgegangen,
kein Körnlein mehr ist in dem Glas.
Nun ist es aus, es ist vollbracht,
Welt, gute Nacht! Welt, gute Nacht!

Komm, Todestag, du Lebenssonne,
du bringest mir mehr Lust und Wonne,
als mein Geburtstag bringen kann,
du machst ein Ende meinem Leiden,
das sich schon mit den Kindtauffreuden
von jenem hat gefangen an.
Nun ist es aus, es ist vollbracht,
Welt, gute Nacht! Welt, gute Nacht!

Gottlob, itzt kann ich recht genesen,
mein Sodom bist du mir gewesen,
o Sündenwelt, o Lasterhaus,
der Tod soll mir ein Engel heißen,
der mir wie Lot den Weg soll weisen,
ich folg mit Freuden nun hinaus;
hinaus zu Gott, des Donner kracht
Welt gute Nacht! Welt, gute Nacht!

Wie gerne will ich von dir scheiden,
von dir und deinem Jammerleiden,
o Welt, mein Babel warest du,
die Menschen haben mich verwirret,
dass ich wie eine Taub gegirret,
durch Weinen, Seufzen immerzu.
Mein Leid ist aus, es ist vollbracht,
Welt, gute Nacht! Welt, gute Nacht!

Welt, gute Nacht! behalt das Deine
und lass mir Jesum als das Meine,
denn ich lass meinen Jesum nicht.
Behüt euch Gott, ihr meine Lieben,
lasst meinen Tod euch nicht betrüben,
durch welchen mir so wohl geschicht
Mein Leid ist aus, es ist vollbracht,
Welt, gute Nacht! Welt, gute Nacht!

Was wollt ihr euch doch nach mir sehnen?
Ach! stillet, stillet eure Tränen,
weil meine schon gestillt sind,
mir wischt sie Jesus aus den Augen,
was wollen denn die euren taugen?
und lacht mit mir als Gotteskind.
Was Jesus macht, ist wohl gemacht,
Welt gute Nacht! Welt, gute Nacht!

 

 

Magnus Daniel Omeis (* 6 september 1646 in Neurenberg; † 22 november 1708 in Altdorf bij Neurenberg) was een Duitse dichter en filosoof uit de barokperiode. Als hoogleraar in de retorica, poëzie en moraal doceerde hij aan de Universiteit van Altdorf en vanaf 1697 leidde hij onder het pseudoniem Damon II de Pegnesische Bloemenorde, een taal- en letterkundige vereniging die werd opgericht door Georg Philipp Harsdörffer. Van 1697 tot aan zijn dood was Omeis de vierde president van de Orde.
Omeis, zoon van de diaken van de St. Sebaldkerk in Neurenberg, studeerde eerst filosofie en later theologie aan de Altdorfina. In 1667 behaalde hij zijn meestertitel en een jaar later werd hij door Sigmund von Birken toegelaten tot de Pegnesiaanse Bloemenorde. Na jarenlang als docent te hebben gewerkt (onder andere in Wenen), werd hij in 1674 benoemd tot hoogleraar. Tijdens zijn lange academische carrière was Omeis enkele jaren decaan van de faculteit Wijsbegeerte in Altdorf en werd hij ook tweemaal tot rector van dezelfde universiteit verkozen.
Het grootste deel van zijn werk is van (moreel)filosofische aard: de Ethica Platonica, uitgegeven in 1669, behandelt bijvoorbeeld de beginselen van het platonisme; andere geschriften hebben titels als De voluptate, De parsimonia of De aequitate. Omeis’ Poetics Thorough Guide to German Accurate Rhyme and Poetry (Neurenberg 1704) probeert daarentegen regels vast te stellen voor een Duitse literaire taal en schetst zo een beeld van het taalconcept en de orthografische gebruiken van de Orde van de Bloemen. In 1708 verscheen zijn biografisch-historische werk over Neurenbergse schrijvers, De claris quibusdam in Orbe Literato Norimbergensibus.
In 1677 trouwde Omeis met Maria Rostia, geboren in Spanje en eveneens lid van de Orde van de Bloemen. Hij stierf in 1708 in Altdorf op 62-jarige leeftijd.

Magnus Daniel Omeis




 

zondag 10 augustus 2025

BWV 456 ‘Es glänzet der Christen inwendiges Leben’

Schemellis Gesangbuch


BWV 456 ‘Es glänzet der Christen inwendiges Leben’

Tekst:                  Christian Friedrich Richter (1704)
Melodie:             onbekend (1704)

De melodie is afkomstig uit het gezangboek van Freylinghausen (editie 1704). De componist is onbekend.De melodie komt uit een tijd waarin de aria voor solozang met instrumentale begeleiding (basso continuo) opkwam. Aan het begin van de achttiende eeuw verschenen dergelijke aria-achtige melodieën in kerkliedbundels. Een vertaling van dit lied door Jan Willem Schulte Nordholt is opgenomen in het Liedboek 2013, lied 752 en Liedboek voor de kerken, gezang 439: 'Hoe glanst bij Gods kinderen het innerlijk leven'.


Es glänzet der Christen inwendiges Leben,
ob gleich sie von außen die Sonne verbrannt.
Was ihnen der König des Himmels gegeben,
ist keinen als ihnen nur selber bekannt.
Was niemand verspüret, was niemand berühret
hat ihre erleuchtete Sinnen gezieret
und sie zu der göttlichen Würde geführet.

Sie scheinen von außen die schlechtesten Leute,
ein Schauspiel der Engel, ein Ekel der Welt,
und innerlich sind sie die lieblichsten Bräute,
der Zierrat, die Krone, die Jesu gefällt;
das Wunder der Zeiten, die hier sich bereiten,
den König, der unter den Lilien weidet,
zu küssen, in güldenen Stücken gekleidet.

Sonst sind sie des Adams natürliche Kinder
und tragen das Bilde des Irdischen auch.
Sie leiden am Fleische wie andere Sünder,
sie essen und trinken nach nötigen Brauch.
In leiblichen Sachen,
in Schlafen und Wachen
sieht man sie für andere nichts sonderlichs machen,
nur dass sie die Torheit der Weltlust verlachen.

Doch innerlich sind sie aus göttlichem Stamme,
die Gott durch sein mächtig Wort selber gezeugt,
ein Funke und Flammen aus göttlicher Flamme,
die oben Jerusalem freundlich gesäugt.
Die Engel sind Brüder,
die ihre Loblieder
mit ihnen gar freundlich und lieblich absingen,
dies muss denn ganz herrlich und prächtig erklingen.

Sie wandeln auf Erden und leben im Himmel,
sie bleiben ohnmächtig und schützen die Welt.
Sie schmecken den Frieden bei allem Getümmel,
sie kriegen, die Ärmsten, was ihnen gefällt.
Sie stehen im Leiden
und bleiben im Freuden,
sie scheinen getötet den äußeren Sinnen
und führen das Leben des Glaubens von innen.

Wenn Christus, ihr Leben, wird offenbar werden
Wenn er sich einst, wie er ist, öffentlich stellt,
so werden sie mit ihm als Götter der Erden
auch herrlich erscheinen zum Wunder der Welt
sie werden regieren
und ewig florieren
den Himmel als prächtige Lichter auszieren,
da wird man die Freude gar offenbar spüren.

Frohlocke, du Erde, und jauchzet, ihr Hügel,
dieweil du den göttlichen Samen geneußt.
Denn das ist Jehova sein göttliches Siegel
zum Zeugnis, dass er dir noch Segen verheißt.
Du sollt noch mit ihnen
aufs herrlichste grünen,
wenn erst ihr verborgenes Leben erscheinet,
wornach sich dein Seufzen mit ihnen vereinet.

O Jesu! verborgenes Leben der Seelen,
du heimliche Zierde der inneren Welt,
gib, dass wir die heimlichen Wege erwählen,
wenngleich uns die Larve des Kreuzes verstellt;
hier übel genennet
und wenig erkennet,
hier heimlich mit Christo im Vater gelebet,
dort öffentlich mit ihm im Himmel geschwebet.

 
Christian Friedrich Richter (Dichter), geboren: 5 oktober 1676 - Sorau (Niederlausitz), Silezië, Pruisen, 0verleden: 5 oktober 1711 - Halle / Saale. Christian Friedrich Richter was een Duitse arts, theoloog en dichter van piëtistische liederen. Hij was de zoon van een raadslid. Hij studeerde geneeskunde en theologie in Halle, waar hij tot bekering kwam. Vanaf 1697 was hij arts in het weeshuis van Halle, in het jaar dat hij in dienst was van A.H. Francke als inspecteur van de scholen in Halle; vanaf 1699 werkte hij als gevangenisarts voor alle instellingen in Halle. Richter promoveerde in 1706 in Halle. Naast zijn medische werk schreef Christian Friedrich Richter stichtelijke traktaten en 25 geestelijke liederen.


Christian Friedrich Richter


 

BWV 466 ‘Ich halte treulich still’

Schemellis Gesangbuch BWV 466 ‘Ich halte treulich still’ Tekst :                                 Johann Hermann Till (1736) Melodie :      ...