Schemellis Gesangbuch
BWV 451 'Die güldne Sonne voll Freud und Wonne'
Tekst: Paul Gerhardt (1666)
Melodie: Johann
Georg Ebeling (1666)
Die güldne Sonne
voll Freud und Wonne
bringt unsern Grenzen
mit ihrem Glänzen
ein herzerquickendes, liebliches Licht.
Mein Haupt und Glieder,
die lagen danieder;
aber nun steh ich,
bin munter und fröhlich
schaue den Himmel mit meinem Gesicht.
Mein Auge schauet,
was Gott gebauet
zu seinen Ehren
und uns zu lehren,
wie sein Vermögen sei mächtig und Groß,
und wo die Frommen
dann sollen hinkommen,
wann sie mit Frieden
von hinnen geschieden
aus dieser Erden vergänglichem Schoß.
Lasset uns singen,
dem Schöpfer bringen
Güter und Gabe
was wir nur haben,
alles sei Gotte zum Opfer gesetzt.
Die besten Güter
sind unsre Gemüter,
dankbare Lieder
sind Weihrauch und Widder,
an welchen er sich am meisten ergötzt.
Abend und Morgen
sind seine Sorgen;
segnen und mehren,
Unglück verwehren
sind seine Werke und Taten allein.
Wann wir uns legen,
so ist er zugegen;
wann wir aufstehen,
so lässt er aufgehen
über uns seiner Barmherzigkeit Schein.
Ich hab erhoben
zur dir hoch droben
all meine Sinnen;
lass mein Beginnen
ohn allen Anstoß und glücklich ergehn.
Laster und Schande,
des Luzifers Bande
Fallen und Tücke,
treib ferne zurücke;
lass mich auf deinen Geboten bestehn.
Lass mich mit Freuden
ohn alles Neiden
sehen den Segen
den du wirst legen
in meines Bruders und Nähesten Haus.
Geiziges Brennen,
unchristliches Rennen
nach Gut mit Sünde,
das tilge geschwinde
von meinem Herzen und wirf es hinaus.
Menschliches Wesen,
was ist's gewesen?
In einer Stunde
Geht es zugrunde,
sobald das Lüftlein des Todes drei bläst.
Alles in allen
Muss brechen und fallen,
Himmel und Erden,
die müssen das werden,
was sie vor ihrer Erschaffung gewest.
Alles vergehet,
Gott aber stehet
oh alles Wanken
Seine Gedanken,
sein Wort und Wille hat ewigen Grund.
Sein Heil und Gnaden,
die nehmen nicht Schaden,
heilen im Herzen
Die tödlichen Schmerzen,
halten uns zeitlich und ewig gesund.
Gott, meine Krone,
vergib und schone,
lass meine schulden
in Gnad und Hulden
von deinen Augen sein abgewandt.
Sonsten regiere
mich, leite und führe,
wie dirs gefället;
ich habe gestellet
alles in deine Beliebung und Hand.
Will du mir geben,
womit mein Leben
ich kann ernähren,
so lass ich hören
allzeit im Herzen dies heilige Wort:
Gott ist das Größte
Das Schönste und Beste,
Gott ist das Süßte
Und Allergewisste
Aus allen Schätzen, der edelste Hort.
Willt du mich kränken,
mit Gallen tränken,
und soll von Plagen
ich auch was tragen;
wohlan, so mach es wie dir es beliebt.
Was gut und tüchtig,
was schädlich und nichtig
meinem Gebeine,
das weißt du alleine,
hast niemals keinen zu sehr betrübt.
Kreuz und elende,
das nimmt ein Ende.
Nach Meeres Brausen
Und Windes Sausen
Leuchtet der Sonnen erwünschtes Gesicht.
Freude die Fülle
Und selige Stille
Habe ich zu warten
Im himmlischen Garten,
dahin sind meine Gedanken gericht'.
Johann Georg Ebeling (componist, hymneschrijver), geboren:
juli 1637 (of 1620) - Lüneburg, Nedersaksen, overleden: 1676 – Stettin.
Johann Georg Ebeling was een Duitse cantor en componist, die vooral bekend is
geworden (naast Johann Crüger) als componist van de liederen van Paul Gerhardt.
Naast kerkliedmelodieën schreef hij ook koorwerken, cantates en oratoria. Ebeling
kreeg zijn scholing aan het Johanneum, het oudste, nog bestaande gymnasium van
Lüneburg. Vanaf 1651 kreeg hij muzieklessen van Michael Jakobi, de cantor van
de Johanneskirche in Lüneburg. In 1658 ging hij theologie studeren aan de
universiteit van Helmstedt. Reeds tijdens zijn studie wierp hertog Christian
Ludwig von Braunschweig zich op als zijn beschermheer, en promootte zijn
muzikale talent. Ebeling was enige tijd lid van het Collegium Musicum (een
privé-muziekvereniging) in Hamburg, dat in die tijd werd geleid door Matthias
Weckmann. In 1662 vertrok Ebeling naar Berlijn en werd hij cantor van de St.
Nicolaikirche, als opvolger van Johann Crüger. Naast zijn cantorschap was hij
ook leraar aan het Gymnasium zum Grauen Kloster. Net als Crüger ging hij
samenwerken met Paul Gerhardt, de theoloog en dichter van kerkliederen die van
1657-1668 als predikant verbonden was aan de Nicolaikirche. Vanaf februari 1666
tot en met mei 1667 geeft Ebeling zijn belangrijkste werk uit, tien delen met
elk twaalf liederen van Gerhardt. Deze hebben (voor het overgrote deel) van hem
een nieuwe melodie gekregen, en zijn door hem voorzien van een vierstemmige koorzetting,
basso continuo en twee instrumentale tegenstemmen. De titel van het eerste deel
luidt Pauli Gerhardi Geistliche Andachten, bestehend in honderd und zwanzig
Liedern (...). De daaropvolgende delen 2 tot en met 9 heten Geistliche
Andachtlieder Herrn Paul Gerhards mit neuen Melodeyen (...) en het tiende deel
heet Geistliche Lob- und Danklieder Herrn Paul Gerhards (...). Elk deeltje
bevat twaalf liedteksten, met op de linker- en rechterpagina de vier
zangstemmen apart genoteerd. 112 van de 120 teksten krijgen een nieuwe melodie
van Ebeling en 26 daarvan krijgen van hem hun eerste melodie.
In 1668 vertrekt Gerhardt naar Lübben, en ook Ebeling verlaat dat jaar Berlijn
en gaat naar Stettin. Hier wordt hij leraar Grieks en dichtkunst aan het
Gymnasium Carolinum en leidt hij als cantor het koor van de St. Marienkirche in
Stettin. Na tweemaal een vrouw te hebben verloren, hertrouwt Ebeling in juni
1676 met Sophia Kütz, dochter van de cantor van de Raadsschool te Stettin. In
december van dat jaar worden ze allebei echter ziek, en twee dagen na het
overlijden van zijn vrouw overlijdt ook Ebeling. Beiden zijn in de Marienkirche
begraven. (Liedboekcompendium)
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