zondag 27 juli 2025

BWV 442 ‘Beglückter Stand getreuer Seelen!’

Schemellis Gesangbuch


BWV 442 ‘Beglückter Stand getreuer Seelen!’

Tekst:                  Ulrich Bogislaus von Bonin
Melodie:             onbekend






Beglückter Stand getreuer Seelen!
die Gott allein zu ihrem Teil,
zu ihren Schatz und Zweck erwählen
und nur in Jesu suchen Heil,
die, Gott zulieb,
aus reinem Trieb,
nach ihres treuen Meisters Rat
sich selbst verleugnen in der Tat.

Ach! soll man was mit Gott verlieren,
der alles Guten Ursprung ist?
Nein, Seele, nein, du wirst verspüren,
wenn du nur deiner erst vergisst,
dass in der Zeit
und Ewigkeit
dein Gott dir ist und wird allein
Gut, Ehre, Lust und alles sein.

Betrogne Welt! verblendte Sünder!
ihr eilet einem Schatten nach,
betrüget euch und eure Kinder
und stürzt euch selbst in Weh und Ach.
Ihr lauft und rennt,
das Herz euch brennt,
ihr tappt im Finstern ohne Licht,
ihr sorgt, ihr sucht, ihr findets nicht.

Was soll euch Reichtum, Gut und Schätze?
was Wollust, Ehre dieser Welt?
Ach! glaubt, es sind nur Strick und Netze,
die eure Schmeichelei euch stellt.
Die Delila
ist wahrlich nah,
wenn ihr der Welt im Schoße ruht
und meinet noch, wie gut es tut.

Unmöglich kann was Gutes geben
die Welt, so selbst in Argen liegt,
ihr Eitelkeiten, falsches Leben
macht wahrlich nie ein Herz vergnügt.
Gott muss allein
die Wohnung sein,
darin man wahre Ruh geneußt,
so uns erquickt an Seel und Geist.

Drum denket nach, wohin ihr laufet,
besinnet euch und werdet klug;
ergebt euch dem, der euch erkaufet
und folget seines Geistes Zug.
Nehmt Jesum an,
der ist der Mann,
der alle Fülle in sich hat,
die unsern Geist macht völlig satt.

O süße Lust, die man empfindet,
wenn man zu ihm das Herze lenkt
und sich im Glauben dem verbindet,
der sich uns selbst zu eigen schenkt.
Der Engel Heer
hat selbst nicht mehr
an Reichtum, Ehre, Freud und Lust,
als Christi Freunden wird bewusst.

Mein Jesu! lass den Schluss uns fassen,
zu folgen dir auf deiner Bahn,
uns selbst, die Sünd und Welt zu hassen,
ja was uns nur aufhalten kann.
So gehn wir fort
bis an den Ort,
wo man in vollem Licht und Schein
beständigst kann genießen dein.

 Ulrich Bogislaus von Bonin (Dichter) geboren: 28 september 1682 - Kartzin, nabij Köslin, (Oost-Pommeren), Pruisen, overleden: 9 januari 1752 – Ebersdorf.Ulrich Bogislaus Bonin was een piëtistisch lieddichter. Hij was de zoon van een kameradvocaat en een kantoorkapitein. Toen hij 10 jaar oud was, verloor Bonin zijn moeder, Magdalene Freiin von Putkammer, en in 1700 overleed zijn vader. Zijn familieleden waren tegen zijn wil van plan een militaire carrière voor hem te beginnen. Hij diende in het Donhoff-regiment en werd in 1704 vaandeldrager. Hij nam deel aan vier veldtochten en leerde in die tijd bidden. Hij werd een overtuigd christen en versterkte zijn geloof door het lezen van boeken, die een vrome student hem te lezen gaf, met name August Hermann Franckes Bußpredigten en John Bunyans Pelgrimsreis. Ondanks het bezwaar van zijn familieleden verliet Ulrich Bogislaus Bonin in 1710 het leger en vertrok naar Halle, waar hij zich wijdde aan de studie van het Grieks en Hebreeuws, omdat hij theologie wilde studeren. Hij maakte kennis met graaf Reuß zu Köstritz, die hem afraadde zijn theologiestudie voort te zetten, en in de herfst van 1711 werd hij hoofdleraar aan het hof van Reuss Ebersdorf. Hij gaf les aan de jonge graaf en zijn zussen Benigna Maria en Erdmuth Dorothea, die in 1722 de vrouw werd van graaf Nikolaus Ludwig von Zinzendorf. Bonin bleef bij de graaf, sloot zich in 1715 bij hem aan aan de universiteit van Halle en vergezelde hem in 1719 op een wetenschappelijke reis naar Holland en Frankrijk. Nadat de graaf gouverneur was geworden als Hendrik XXIX, arriveerde Bonin aan zijn hof en werd hij aangesteld als adviseur.



 

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