Ich bin ja, Herr, in deiner Macht,
du hast mich an das Licht gebracht,
du unterhältst mir auch das Leben;
du kennest meiner Monden Zahl,
weißt, wann ich diesem Jammertal
auch wieder gute Nacht soll geben;
wo, wie und wann ich sterben soll,
das weißt du, Vater, mehr als wohl.
Wen hab ich nun als dich allein,
der mir in meiner letzten Pein
mit Trost und Rat weiß beizuspringen?
Wer nimmt sich meiner Seelen an,
wenn nun mein Leben nichts mehr kann
und ich muss mit dem Tode ringen;
wenn aller Sinnen Kraft gebricht,
tust du es, Gott, mein Heiland nicht?
Mich dünkt, da lieg ich schon für mir
in großer Hitz, ohn Kraft und Zier,
mit höchster Herzensangst befallen,
Gehör und Reden nehmen ab,
die Augen werden mir ein Grab;
doch kränkt die Sünde mich für allen,
des Satans Anklag hat nicht Ruh
setzt mir auch mit Versuchung zu.
Ich höre der Posaunen Ton
und sehe den Gerichtstag schon,
der mir auch wird ein Urteil fällen.
Hier weiset mein Gewissensbuch,
da aber des Gesetzes Fluch
mich Sündenkind hinab zur Höllen,
da, wo man ewig, ewig Leid,
Mord, Jammer, Angst und Zeter schreit.
Kein Geld noch Gut errettet mich
umsonst erbeut ein Bruder sich,
den andern hier erst loszumachen,
er muss es ewig lassen stehn;
wir werden ewig nicht entgehn,
kriegt einmal uns der Höllenrachen.
Wer hilft mir sonst in dieser
Not,
wo du nicht, Gott, du Todes Tod?
Der Teufel hat nicht Macht an mir,
ich habe bloß gesündigt dir,
dir, der du Missetat vergiebest.
Was maßt sich Satan dessen an,
der kein Gesetz mir geben kann,
nichts hat an dem, was du, Herr liebest?
Er nehme das, was sein ist, hin,
ich weiß, dass ich des Herren bin.
Herr Jesu, ich, dein teures Gut,
bezeug es selbst mit deinem Blut,
dass ich der Sünden nicht gehöre.
Was schont denn Satan meiner nicht
und schreckt mich durch das Zorngericht?
Komm, rette deine Leidensehre,
was giebest du mich fremder Hand
und hast so viel an mich gewandt.
Nein, nein, ich weiß gewiss, mein Heil,
du lässest mich, dein wahres Teil,
zu tief in deinen Wunden sitzen!
Hier lach ich aller Macht und Not;
es mag Gesetz, Höll oder Tod
auf mich her donnern oder blitzen.
Dieweil ich lebte, war ich dein,
itzt kann ich keines Fremden sein.
Göttliche Antwort
So recht, mein Kind, ergib dich mir,
das Leben gab ich anfangs dir,
bis hieher hab ichs auch erhalten,
ich bins, der dir den Odem gibt,
und wenn es mir einmal beliebt
wird auch dein siecher Leib erkalten;
doch wenn du sollt sein ausgespannt,
das steht bei mir in meiner Hand.
Ja, ich bins, der dich retten kann
und nehm den letzten Seufzer an,
den die gepresste Brust lässt fliegen,
wenn aller Sinnen Kraft gebricht,
so fehlts an meiner Hülfe nicht.
Ich, Jehova, ich helf dir siegen;
ich komme meinen Worten nach,
insonderheit beim letzten Ach!
Getrost mein Kind, und leide dich
setz deine Hoffnung fest auf mich
dies alles wird uns doch nicht trennen
Nimmt schon die Kraft von außen ab
und siehst du nichts als Tod und Grab,
dein Geist wird doch nicht sterben können?
Was ficht dich Sünd und Satan an?
Ich bins, der dich erretten kann.
Hörst du gleich der Posaunen Ton
und siehest den Gerichtstag schon,
getrost, lass dichs doch nicht erschrecken,
hier wird mein Leiden und Geduld
und die erworbne Vatershuld
dich mit der Sündenschuld bedecken.
Ich hab der Höllen Macht geschwächt,
im Himmel ist dein Bürgerrecht.
Ja, ja, ich Gott, des Todes Tod,
ich helfe dir aus dieser Not,
wenn alle Hülfe sonst verschwunden,
denn freilich hilft kein Geld noch Gut,
ja durch vergossnes Bruderblut
wird keine Rettung nicht gefunden.
Nur wer mich ruft im Glauben an,
da hat die Höll kein Macht daran.
Gar recht, an dem, was mir vertraut
und nur auf mich in Glauben schaut,
kann Satan keinen Anteil suchen.
Ich bin's, der Missetat vergibt,
dem, der da mich von Herzen liebt
und alle Sünde will verfluchen.
Ich löse den Gesetzesbann
und nehme mich der Meinen an.
Getrost, mein Kind, mein teures Blut
kömmt dir im Glauben auch zugut,
wenn du von Herzen mein begehrest
Ach! fürchte dich für'm Satan nicht
ihn selber drückt das Zorngericht,
darunter du nicht mehr gehörest.
Er bleibt von mir verflucht, verbannt,
du bleibst in meiner Gnadenhand.
Wohlan, suchst du in mir dein Heil,
so sollst du, als mein wahres Teil,
in meinem Schoße ruhig sitzen,
hier lache aller Angst und Not,
es mag Gesetz, Höll oder Tod
auf dich her donnern oder blitzen
erbleibst du nur im Leben mein,
im Tod wirst du keins Fremden sein.
Simon Dach (hymneschrijver), geboren: 29 juli 1605 - Memel
(72 mijl ten noordoosten van Königsberg), Pruisen. Overleden: 15 april 1659 –
Königsberg.
Simon Dach werd in 1605 in Memel (nu Klaipėda in Litouwen)
geboren als zoon van een gerechtstolk voor de Litouwse taal. Hij bezocht de
‘Große Stadtschule’, een Latijnse school, in zijn geboortestad, daarna de
Domschule (kathedraalschool) in Koningsbergen (het huidige Kaliningrad),
vervolgens een Latijnse school in Wittenberg en ten slotte een gymnasium in
Maagdenburg.
Simon Dach kreeg zijn opleiding aan de Domschule van
Königsberg, waar hij theologie en filosofie studeerde. Hij vertrok echter naar
Wittenberg toen er een pestepidemie uitbrak. Later ging hij naar het gymnasium
van Magdeburg. Vanaf 1626 studeerde hij filosofie en theologie aan de
Universiteit van Königsberg.
Simon Dach diende vervolgens een tijdje als privéleraar tot 1633, toen hij werd
aangesloten bij de Domschule in Königsberg, waar hij filosofie en theologie
doceerde. Hij was vaak lichamelijk ziek. Dit feit, samen met een mager inkomen,
belemmerde zijn werk in grote mate. Hij vond echter een boezemvriend in
Roberthin, met wiens financiële steun Dach minder tijd kon besteden aan
lesgeven en meer tijd aan het schrijven van poëzie. Hij was de meest begaafde
van een groep vooraanstaande Pruisische theologen, wetenschappers en dichters
die bekendstonden als de Königsberger School. In 1636, hetzelfde jaar waarin
hij assistent-rector werd aan de Königsberger Domschule, schreef Dach het
volkslied Ännchen von Tharau ist, die mir gefällt, dat hij opdroeg aan de dochter
van de pastoor van Tharau, die hij tevergeefs het hof had gemaakt. Het gedicht
was geschreven in het Plattdeutsch. Door de invloed van Roberthin werd Dach in
1639 benoemd tot hoogleraar poëzie in Königsberg. Nadat hij via Roberthin een
stuk land had gekregen, trouwde Dach in 1641 met de dochter van een
hoffunctionaris met de naam Pohl. De dood van Roberthin in 1648 zorgde ervoor
dat Dach zich van seculiere naar religieuze poëzie keerde. Hij werd
herhaaldelijk verkozen tot decaan van de faculteit van de afdeling filosofie en
in 1656 en 1657 diende hij als rector van de universiteit.
Tijdens de Dertigjarige Oorlog leed Oost-Pruisen minder dan de andere
provincies van Duitsland. Dit was te danken aan de wapenstilstand die Gustavus
Adolphus sloot met de koning van Polen. De stad Königsberg werd een
toevluchtsoord voor velen, zodat wetenschap en cultuur konden floreren. Hier
kreeg ook de zaak van het schrijven van evangelische hymnen een grote impuls.
In deze school van hymnedichters van Königsberg was Simon Dach de leidende
figuur. Hij schreef meer dan 165 hymnen.

Simon Dach